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Theater im gYm - Schuberttheater Wien mit den Parterre-Akrobaten am 6.6.2019

Theater im gYm - Kellertheater

Donnerstag, 6. Juni 2019 um 20:00

Reservierungen wie immer unter theater@brgrohrbach.at

Mit/nach/von/durch/über Hans Carl Artmann und Kurt Schwitters.

Es gibt wohl kaum etwas Faszinierenderes, als Zeuge dabei zu sein, wenn toter Materie Leben eingehaucht wird: Ein paar Kleckse Farbe, welche über ein Stück Leinwand verteilt werden, Holz, Metall, Därme, welche die Luft zum Schwingen bringen, Tinte und Papier, das alles gekonnt in Zusammenhang gebracht, und schon tun sich einem ganze Universen an Gefühlen, Gedanken und Erkenntnissen auf. Das Mysterium der Kunst.

Eine der komplexesten und dabei trotzdem durch alle Alters- und sozialen Gruppen gleichermaßen rezipierbare Kunstform, ist die des Figurentheaters. Bildende Kunst, Literatur, Musik, Tanz und Pantomime, Architektur, all das kann dabei im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch unter einen Hut gebracht werden und uns und unsere Gedankenwelt völlig für sich vereinnahmen. Man erinnere sich nur an die eigenen emotionalen Hochschaubahnerfahrungen als Kind beim Kasperltheater oder an die Parallelwelten, in die man beim Spielen mit Puppen, Plüschtieren, Playmobil-Figuren oder bloß einem körperähnlichen Stück Holz ansatzlos hinübergedriftet ist. 

Auch wenn das Figurentheater auf eine jahrtausende alte Tradition zurückblickt, so wird es doch hierzulande von vielen als reiner Kinderkram abgetan. Das Wiener Schuberttheater beweist jedoch regelmäßig aufs Neue, dass auch ernsthafte, aufgeklärte Erwachsene sich angesichts der kraftvollen Bilder ihrer meisterhaften Puppenspielerkünste heillos im Reich ihrer eigenen Fantasie verlieren können. Und das ist gut so, auch wenn die Suchtgefahr sehr groß ist.

Mit „Parterre-Akrobaten“ lädt das Ensemble (Puppenspiel: Manuela Linshalm & Christoph Hackenberg; Akkordeon: Jana Schulz; Regie: Martina Gredler; Bühne: Claudia Vallant; Kostüme: Lisa Zingerle; Puppenbau: Manuela Linshalm & Nikolaus Habjan) zwei künstlerische Schlüsselfiguren der Moderne zu einem mitreißenden Tete-a-tete auf die Bühne: Den „Don Quijote fon da schwoazzn dintn“, H C Artmann und den „Kasper David Friedrich der dadaistischen Revolution“, Kurt Schwitters, zwei Bürgerschrecken, die gegen die Unfreiheit und den Kleingeist ihrer Gesellschaft angeschrieben und angelebt haben. An diesem Abend begeben wir uns mit ihnen auf eine Reise durch die Panoptika, Geisterbahnen und Fundbüros des Wiener Praters und der Waldhausenstraße 5 in Hannover. Im Rahmen einer „soirée noir“ wird dem poetischen, absurden und makabren Act gefrönt und die enge Verwandtschaft zwischen diesen beiden Sprach- und Lebensforschern, denen die mentalen Grenzen Österreichs bzw. Deutschlands stets zu eng waren, aufgezeigt und die politische Sprengkraft ihrer Texte lustvoll wiederbelebt.

Mag. Clemens Andel

http://schuberttheater.at/parterre-akrobaten/

Pressestimme:

… Martina Gredler hat in Parterre-Akrobaten eine witzige Revue aus Texten der Protagonisten zusammengestellt und führt uns damit direkt ins pure Sprachbastelglück! …

Der Falter


Erstellt am 25.05.2019 von w.wiesner.