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Leben am Eisernen Vorhang

Zum Thema "Leben am Eisernen Vorhang" gestalten Schülerinnen und Schüler unserer vierten Klassen eine Ausstellung in der Aula des Gymnasiums. Die jungen Menschen begaben sich auf Spurensuche in die prägende Zeit unserer Region zwischen 1945 und 1989, in der der eiserne Vorhang eine unüberwindbare Grenze zu unseren tschechischen Nachbarn gebildet hat. Wie haben Zeitzeugen die "tote" Grenze erlebt? Diese Frage beantworteten Verwandte und Bekannte der Jugendlichen in Kurzinterviews, deren Ergebnisse einen Teil der Ausstellung bilden. Schülerinnen und Schüler der NMS Peilstein und der NMS Helfenberg stellen ebenfalls Beiträge zur Verfügung. Das Schlossmuseum Freistadt hat in dankenswerter Weise Schautafeln zu den Jahren 1938 und 1948 zur Verfügung gestellt, die vom bedeutenden Historiker Kurt Cerwenka aus Gallneukirchen gestaltet wurden.

Die Ausstellung zeigt auch Ergebnisse des zweijährigen, von der Europäischen Union geförderten Projekts "Brundibar", in dem Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer aus den Gymnasien Untergriesbach, Krumau und Rohrbach Orte der gemeinsamen Geschichte, wie Hartheim, Wien, Nürnberg, Theresienstadt und Prag besucht haben - und noch besuchen werden - um dort Erfahrungen der gemeinsamen Geschichte dieser drei Länder aufzuspüren. Höhepunkt dieses Projekts wird die Aufführung der Kinderoper "Brundibar" von Hans Krasa in allen drei Orten der teilnehmenden Schulen sein.

Eröffnung der geschichtlichen Schau wird am Dienstag, 28. Mai 2019 um 17.00 Uhr sein. Im Rahmen dieser Feier wird der 1947 in Rohrbach geborene Universitätsprofessor Dr. Roman Sandgruber den Eröffnungsvortrag zum Thema "Eiserner Vorhang" halten. Sandgruber war über viele Jahre als Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in leitender Funktion an der Johannes-Kepler-Universität in Linz tätig und arbeitet als anerkannter Fachmann in bedeutenden oberösterreichischen Gremien zum Thema Eiserner Vorhang mit. Bezirkshauptfrau Hofrätin Dr. Wilbirg Mitterlehner wird ebenso anwesend sein wie Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens.

Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die alle nach dem Jahr 2000 geboren sind und daher die unüberwindbare Grenze im Norden nicht mehr erfahren haben, stellt der Blick in diese eigentlich noch sehr junge Vergangenheit unserer Region eine wichtige Erfahrung dar. Es muss uns gelingen, Grenzen zu überwinden und Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen lebendig zu halten. Das können und sollen die Jungen von den Alten lernen.


Erstellt am 27.05.2019 von a.lindorfer.