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Dreiphasenwechselspannung – Kurzfilm mit zwei Schauspielern aus dem Gymnasium Rohrbach
Über die Zusage zur Castingteilnahme habe ich mich bereits riesig gefreut. Dass ich aber dann auch noch die Rolle bekommen habe, konnte ich erst gar nicht glauben. Aber der Reihe nach: Im Juni kamen Anna Niebert, die Regisseurin, und Maximilian Miller, der Kameramann zu uns ins Gymnasium und stellten ihr Projekt, einen Kurzfilm nach einer wahren Begebenheit in Neufelden, bei dem drei Kinder beim Spiel mit Strommasten zum Teil schwer verletzt wurden, vor. Für die Rolle von „Maria“ und „Peter“ suchten sie noch zwei Kinderdarsteller. Am 25. Juni fand das Casting in der Rohrbacher Berufsschule statt, dort spielte ich eine Castingszene vor. Eine Woche später erhielt meine Mama dann einen Anruf von der Regisseurin Anna, dass ich die Rolle von Peter hätte und dass ab Anfang August fünf Drehtage geplant sind. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich völlig aus dem Häuschen war. Jetzt ging's ans Drehbuchlernen! Im Juli sah ich meine beiden Schauspielkollegen – Marlene Seidl, ebenfalls aus dem Gymnasium Rohrbach, und Felix Nölle, ein bekannter Kinderdarsteller, über VideoZoom zum ersten Mal. Marlene, Felix und ich wurden dann später bei den Drehtagen gute Freunde, auch wenn Felix in Deutschland wohnt - er spielt im Film den „Hans“. Marlene und ich mussten im Film Dialekt sprechen und Felix fiel es manchmal ganz schön schwer, uns zu verstehen, was ziemlich lustig war. Zu Drehbeginn war es fast unerträglich heiß, wir bekamen am Set zwischen den Drehpausen Ventilatoren, um uns abzukühlen. Wir alle wünschten uns, es wäre kälter. Dieser Wunsch ging leider in Erfüllung, denn zwei Tage später mussten wir in Decken herumlaufen, um nicht zu erfrieren. Alle Drehtage waren richtig lustig. Ein Highlight war: Als wir am ersten Drehtag zum Drehort unter der Hochspannungsleitung kamen, fuhr gerade ein Traktor, der die Wiese umgepflügt hatte, über das Feld. Daraufhin sagte Anna: „Als wir das letzte Mal hier waren, war das eine Blumenwiese.“ Da lachte dann die ganze 15-köpfige Filmcrew. Als der letzte Drehtag zu Ende war, fiel der Abschied uns allen richtig schwer. Anna und Maximilian reisten wieder zurück nach Berlin und auch Felix und das restliche Team fuhren nach Deutschland zurück. Mir hat das Schauspielen jedenfalls so viel Spaß gemacht, dass ich inzwischen bei einer Wiener Schaupielagentur bin. Im Dezember startet mein neues Filmprojekt, diesmal in Kroatien, aber mehr kann ich noch nicht verraten, denn wie heißt es so schön: „Über ungelegte Eier spricht man nicht“. Fest steht hingegen schon, dass der Kurzfilm „Dreiphasenwechselspannung“ in Neufelden im Frühjahr 2023 Premiere hat.
Ben Simader, 2D