Pressespiegel
Spielerisch in die Rolle von Arzt, Bäcker oder Bürgermeisterin schlüpfen
Tips Region Rohrbach - Martina Gahleitner am 02.06.2016
AIGEN-SCHLÄGl/HASLACH. Der Grundriss von Aigen-Schlägl als Spielbrett; Spielfiguren, die dem wirklichen Leben entnommen sind; und lokale Gegebenheiten, die es zu entdecken gilt: Das Spiel des Lebens, das von zwei Gymnasium-Maturantinnen entwickelt wurde, lädt ein, in die Rolle von prominenten Gemeindebürgern zu schlüpfen und deren Alltag spielerisch zu erleben. Zum Auftakt des Architekturfrühlings wurde dieses gestern präsentiert.
Im Oktober haben Magdalena Panxhaj und Katharina Schimps, Schülerinnen der 8. Klasse des Gymnasiums, begonnen, ihre Spiel-Idee zu verwirklichen. Zum Schluss haben sie aufgehört, die dafür aufgewendeten Stunden zu zählen. Denn es war ein wirklich zeitaufwändiges Maturaprojekt, bestätigen die Schülerinnen aus Aigen-Schlägl, die von den Professoren Ulrike Eidenberger und Clemens Andel, Künstler Stefan Mittlböck und Architekt Josef Schütz unterstützt wurden. Mit der Präsentation in der Tischlerei Groiss brachten sie ihr Projekt nun zum erfolgreichen Abschluss.
Ziel des Spieles ist es, die Rolle eines bekannten Gemeindebürgers zu spielen und dessen Aufgaben zu erfüllen: Der Arzt muss etwa zur Zeckenimpfung in die Schule; die Lehrerin unternimmt einen Wandertag auf den Bärnstein; die Bürgermeisterin eröffnet eine Ausstellung in der Kunsthalle; der Polizist muss einen Einsatz in der Alm-Bar bewältigen. "Wer alle Aufgaben am schnellsten erfüllt, gewinnt. Aber es gibt auch Ereigniskarten, die einem bei der Bewältigung reinpfuschen", erklärt Magdalena näher. Wissensfragen zur Gemeinde runden das realitätsnahe Brettspiel ab. Die Spielfiguren sind übrigens dem wirklichen Leben entnommen: Denn vom Arzt, Pfarrer, Bäcker oder Fleischhacker bis hin zur Bürgermeisterin haben sich alle Protagonisten einscannen und 3D ausdrucken lassen.
Werte vermitteln
Was hat das Brettspiel nun mit dem Architekturfrühling zu tun? Es passt einfach zum diesjährigen Thema "Wert-Haltung", ist Josef Schütz überzeugt. "Das Spiel soll uns bewusst machen, wie ein Ort funktioniert, was uns zusammenhält, wie wir uns näher kommen. Und man kann seinen Heimatort neu kennen und schätzen lernen", betont der Haslacher Architekt. "Gerade in der heutigen Zeit, in der die Gesellschaft scheinbar gespalten ist, ist gegenseitige Wertschätzung besonders wichtig. Wir müssen uns wieder in der Mitte, beim Miteinander treffen", ergänzt Josef Schütz.
25 Jahre Arkade
Er feiert mit dem 18. Architekturfrühling zugleich das 25-jährige Bestehen seines Architekturbüros Arkade in Haslach. Nach der gestrigen Spiel-Premiere und einem Kabarett-Abend mit Ludwig W. Müller, heißt es heute, 2. Juni, "Eisen trifft Textil" im Textilen Zentrum Haslach (16 Uhr). Um 19 Uhr gibt es einen Empfang im Arkadenhof mit den konsGeigern, anschließend folgt ein Vortrag "Bauherr-Architekt" von Architekt Thomas Lechner (20 Uhr, Alter Kinosaal Haslach).
Das Brettspiel "MAKA (Magdalena - Katharina) - Spiel des Lebens" ist auf Anfrage bei den Schülerinnen erhältlich. Es ist auch auf andere Gemeinden übertragbar. Kontakt: maggi.panxhaj@yahoo.de oder über Facebook.
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